Filmclub im Juli: “Die Stunde des Siegers”

Machen Sie, während die olympischen Spiele 2024 in Paris in vollem Gange sind, eine Zeitreise 100 Jahre zurück! Denn 1924 fand die Olympiade schon einmal in Paris statt. Der Juli-Film des Filmklubs erlaubt nicht nur interessante Vergleiche zwischen damals und heute, sondern erzählt eine wahre Begebenheit, deren Hintergrund – Rassismus und Diskriminierung – leider auch heute noch aktuell sind. Die beiden Amateursportler Harold Abrahams und Eric Lidell starten für England. In ihrer ökonomisch und religiös tief gespaltenen Heimat sind sie gedemütigte Außenseiter. In Paris wollen beide im 100-Meter-Lauf Gold holen und müssten somit gegeneinander antreten. Dass es dazu nicht kommt, aber beide trotzdem je eine Goldmedaille erringen, ist eine spannende Geschichte, in der ein scheinbar unlösbarer religiöser Konflikt und sportliche Fairness die Hauptrollen spielen, aber auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Regisseur Hugh Hudson zeichnet in dem 1981 gedrehten Film auf eindringliche Weise ein Bild der Spiele zwischen ursprünglicher olympischer Idee und unaufhaltsamer Kommerzialisierung. Für Abrahams und Lidell sind nicht Nationalstolz, Ruhm und Geld der Antrieb zu ihren Leistungen, sondern sportlicher Ehrgeiz und individueller Glaube. Der Film wurde mit vier Oscars – einer davon für die Filmmusik von Vangelis - und zahlreichen internationalen Auszeichnungen geehrt.