Warum die Lichtsignalanlage für Fußgänger in der Potsdamer Straße so lange defekt ist
Bereits seit mehreren Monaten ist die Lichtsignalanlage für Fußgänger in der Potsdamer Straße / Ecke Schmerberger Straße defekt, was bei den Anwohnern und Passanten zunehmend für Unmut sorgt. Die Gründe für die Verzögerung bei der Instandsetzung sind vielschichtig und komplex.
Zunächst stellte sich heraus, dass das Steuergerät der Lichtsignalanlage irreparabel beschädigt ist. Erste Kostenschätzungen für eine Reparatur beliefen sich auf rund 30.000 bis 40.000 €. Allerdings besteht das Risiko, dass bei den Reparaturarbeiten weitere Schäden entdeckt werden könnten, die die Kosten noch weiter in die Höhe treiben würden.
Zusätzlich befindet sich die Lichtsignalanlage an einem besonders problematischen Standort: direkt an der Einmündung der Schmerberger Straße. Diese Lage führt dazu, dass in die Potsdamer Straße abbiegende Fahrzeuge die Ampelanlage häufig übersehen. Eine bloße Reparatur würde daher das Sicherheitsproblem nicht lösen; eine Versetzung der Anlage wäre erforderlich. Diesem Vorschlag stimmte die Verkehrsbehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark jedoch nicht zu.
Daher erwägt die Gemeindeverwaltung die Einrichtung eines Fußgängerüberweges (Zebrastreifen) als alternative Lösung. Hierfür wurden Verkehrszählungen mit automatisierten Messgeräten durchgeführt, um die Notwendigkeit eines Zebrastreifens zu belegen. Nach einer mehrmonatigen Prüfung lehnte die Verkehrsbehörde im Juni 2024 vorerst auch diese Idee ab und forderte konkrete Belege zum Fußgänger- und Straßenverkehr.
Die Gemeindeverwaltung ließ daraufhin erneut Verkehrszählungen durchführen, diesmal an ausgewählten Tagen in den Vormittags- und Nachmittagsstunden. Diese Zählungen brachten überraschende Ergebnisse: Bis zu 800 Fahrzeuge passieren den Abschnitt pro Stunde, während die Zahl der Fußgänger deutlich geringer ausfällt (vormittags unter 20 und nachmittags unter 5 Personen pro Stunde). Diese Zahlen reichten nicht aus, um die Notwendigkeit eines Fußgängerüberweges zu belegen.
Angesichts der enorm hohen Fahrzeuganzahl wird die Gemeindeverwaltung nun einen neuen Antrag mit dem Argument der Verkehrssicherheit aufgrund des hohen Fahrzeugverkehrs einreichen. Sollte dieser Versuch erneut scheitern, plant die Gemeinde die notwendigen finanziellen Mittel für die Instandsetzung der Lichtsignalanlage bereitzustellen.
Die verzögerte Reparatur der Lichtsignalanlage an der Potsdamer Straße verdeutlicht die komplexen Entscheidungsprozesse und Herausforderungen im öffentlichen Verkehrsmanagement. Die Balance zwischen Sicherheitsbedenken, Kosten und bürokratischen Hürden stellt eine schwierige Aufgabe dar, die hier exemplarisch sichtbar wird.
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